WISSENSERWERB In den ersten Lebensjahren lernen Kinder wie nebenbei. Ihr früh vorhandenes Gespür für Muster und Regelmässigkeiten in der Umwelt zeigt sich auch im Gehirn.
Kinder erwerben in den ersten Lebensjahren vergleichsweise schnell, mühelos und automatisch viele Kenntnisse und Fähigkeiten. So erfassen sie zum Beispiel die grammatikalischen Regeln einer Sprache intuitiv.
Im Lauf der Kindheit treten solche impliziten Strategien in den Hintergrund. Ältere Kinder und Jugendliche eignen sich Wissen zunehmend explizit an, wie es auch Erwachsene tun.
Diese Veränderung hängt mit der Hirnreifung zusammen, vor allem im Hippocampus und im präfrontalen Kortex. Wird Letzterer in Experimenten gehemmt, zeigen Erwachsene ähnliche Lernmechanismen wie Kinder.
Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 08/2021