ZEITWAHRNEHMUNG Mal verstreichen die Stunden wie im Flug, mal ziehen sie sich wie Kaugummi. Warum? Wie lang uns eine Situation erscheint, hängt vor allem von unseren Erwartungen ab.
Dopamin spielt eine wichtige Rolle beim Belohnungslernen. Ausserdem trägt der Botenstoff entscheidend zu unserer Wahrnehmung von Zeit bei. Bisher erforschten Wissenschaftler die Prozesse nur getrennt voneinander.
Neue Untersuchungen belegen, dass sie sich gegenseitig beeinflussen. Eine überraschende Belohnung bremst die Zeitwahrnehmung, eine unvorhergesehene Bestrafung beschleunigt sie.
Auch andere Hirnverschaltungen tragen zu einem verzerrten Zeitempfingen bei. Neuroforscher müssen erst noch verstehen, wie diese miteinander interagieren.
Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 08/2021