EINSAMKEIT Überall wird vor den Gefahren der Einsamkeit für die psychische und körperliche Gesundheit gewarnt. Dabei liegt es ein Stück weit in unserer Macht, wie wir die Zeit mit uns selbst erleben – und ob wir Positives aus ihr ziehen können.
Einsamkeit gilt in der Psychologie und Medizin als Risikofaktor für eine Reihe von Krankheiten wie Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut Umfragen ist das Gefühl in der Pandemie stärker verbreitet als zuvor.
Sozialphilosophische Überlegungen ergänzen diese rein negative Sicht auf das Phänomen. Ihnen zufolge gehört Alleinsein zum menschlichen Leben dazu und kann überdies Ressourcen freilegen.
So können Personen Einsamkeit als Freiraum erleben. Zum Beispiel als Gelegenheit, um kreativ zu sein und in den Flow zu kommen, um nachzudenken oder um sich nachsichtig mit sich selbst und seinen Schwächen auseinanderzusetzen.
Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 07/2021