BEWUSSTSEIN Erwartungen und Erfahrungen formen nahezu unbemerkt, was Menschen sehen. Die Wahrnehmung ist kein Abbild der Wirklichkeit, sondern vielmehr ein kreativer Akt.
Unser Gehirn verarbeitet nur einen Teil der sensorischen Daten der Aussenwelt und nutzt Vorwissen sowie Erfahrungen, um aus diesen Bruchstücken abzuleiten, was wir sehen.
Dass die Wahrnehmung auf einer aktiven Interpretation des sensorischen Inputs basiert und von Erwartungen abhängt, verdeutlichen etwa optische Täuschungen.
Die Predictive-Coding-Hypothese, dass das Gehirn laufend Vorhersagen über Ereignisse aufstellt und seine Prognosen stetig überprüft und verbessert. Der präfrontale Kortex spielt hierfür offenbar eine Schlüsselrolle.
Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 11/2021