Ein Team von der University of California in Berkeley führte dazu ein Experiment mit Kindern durch, die gerade erst zählen lernten, sowie mit Erwachsenen vom Stamm der Tsimane. Die abgeschieden lebenden Tsimane besuchen keine Schule, benutzen kaum moderne Technik.
Wie die Kinder hatten die Tsimane allerdings keine klare Präferenz. Statt immer von links nach rechts zu zählen, ordneten sie die Gegenstände mal so und mal so. Nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer folgten einem Standardsystem.
Die Forscher schliessen daraus, dass räumliche Präferenzen beim Ordnen von Dingen in erster Linie kulturell geprägt sind. Die meisten Menschen schauen sich ihr System im Kindesalter von Erwachsenen ab. Das widerspricht einer früheren Therapie, nach der schon Neugeborene eine Art mentale Skala oder Zahlenstrahl besitzen.
Quelle: Sciene Advances 10.1126/sciadv.abg4141, 2021
Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 11/2021