TRANSPLANTATION Nach der Amputation einer Gliedmasse organisiert sich auch das Gehirn um. Aber wie reagiert es, wenn der Körperteil Jahre oder gar Jahrzehnte später wieder zur Verfügung steht?
Eine Amputation geht nicht nur mit den offensichtlichen körperlichen Veränderungen einher – auch das Gehirn reagiert auf den Verlust der Gliedmasse und formt sich entsprechend um.
Hirnareale, die die Bewegung der amputierten Hand steuerten und ihre haptischen Eindrücke verarbeiteten, können dann etwa auf die andere Hand oder den Mund reagieren.
Ein neuronales Abbild der fehlenden Extremität bleibt offenbar weiterhin bestehen. Denn selbst nach Jahrzehnten ohne den Körperteil kann das Gehirn lernen, eine transplantierte Hand zu bewegen und zu spüren.
Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 05/2021