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Depressionen Wie hilft man einem depressiven Freund, Verwandten oder Partner? Eine Anleitung für Angehörige.

Jährlich erkranken in Deutschland etwa fünf Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Vermutlich kenn jeder jemanden, der betroffen ist. 

Um diese Person bestmöglich zu unterstützen, kann man ihr beistehen, wenn nötig Termine organisieren und sie dazu motivieren, sich professionell behandeln zu lassen.

Gut gemeinte Ratschläge und Forderungen sind für schwer Erkrankte oft nicht umsetzbar. Fürsorge und Zuwendung helfen, ersetzen aber keine Behandlung.

Was Angehörige tun können 
Wer gut informiert ist, kann besser nachvollziehen, warum ein Erkrankter so denkt und handelt, wie er es tut. Er erkennt auch, dass sich Depressionen nicht allein mit Willensanstrengung überwinden lassen. Deshalb hilft es nicht, einem Betroffenen zu raten, sich einfach zu entspannen, mal abzuschalten oder in den Urlaub zu fahren. Die Depression reist immer mit. Häufig empfindet der Erkrankte sie in einer fremden Umgebung sogar als noch quälender. Man kann den Angehörigen zwar dabei unterstützen, wieder aktiver zu werden. Manche Forderungen – wie «Reiss dich mal zusammen» oder «Kopf hoch» - kann ein depressiver Patient aber schlicht nicht erfüllen. Was sollte man tun, wenn ein Freund sich verändert hat, wenn er verzweifelt und hoffnungslos wirkt? Sie sollten ihn auf jeden Fall darauf ansprechen. Fragen Sie ihn, was los ist, und bieten Sie Ihre Hilfe an. Ermutigen Sie ihn dazu, sich ärztliche Hilfe zu holen, wenn möglicherweise etwas Ernsthaftes hinter seinem Kummer steckt. Der Hausarzt ist hier oft der erste Ansprechpartner. Er kann abklären, ob eine psychische Erkrankung vorliegt. Wichtig ist, dass im Gespräch mit ihm nicht nur körperliche Symptome wie Schmerzen, Schlafprobleme oder Verdauungsstörungen zur Sprache kommen, sondern auch psychische wie Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit oder Suizidgedanken. Bei Bedarf kann der Hausarzt Medikamente wie Antidepressiva verschreiben. In vielen Fällen ist es sinnvoll, direkt einen Facharzt für psychische Erkrankungen, also ein Psychiater oder Nervenarzt aufzusuchen. Bei Personen unter 18 Jahren ist als Facharzt der Kinder- und Jugendpsychiater zuständig. Neben Medikamenten bieten Psychotherapien eine weitere wirksame Behandlungsmöglichkeit für Depressionen. Sie werden von Fachärzten und von Psychologischen Psychotherapeuten angeboten. In einem Erstgespräch mit dem Patienten bestimmen diese, ob eine Psychotherapie angebracht ist. Psychologische Psychotherapeuten können ihre Behandlung wie die Ärzte über die Krankenkasse abrechnen. Eine Überweisung durch den Hausarzt ist nicht nötig. Da Depressionen mit Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit einhergehen, fühlen sich Betroffene manchmal nicht mehr in der Lage, sich selbst Hilfe zu suchen. Oft geben sie sich fälschlicherweise selbst die Schuld für ihr Befinden. Einen Arztbesuch halten sie deshalb für sinnlos, oder sie schämen sich. Hier können ihnen Angehörige und Freunde unter die Arme greifen: Helfen Sie, Termine beim Arzt und Psychotherapeuten zu organisieren, und ermutigen Sie den Betroffenen dazu, diese wahrzunehmen. Später können Sie ihn dabei unterstützen, die Behandlung konsequent durchzuführen. 

Fahrplan für Angehörige

  • Informieren Sie sich über Depressionen
  • Unterstützen Sie bei der Suche nach professioneller Hilfe
  • Wenden Sie sich nicht ab
  • Bleiben Sie geduldig
  • Liebe und Zuwendung ersetzen keine medizinische Behandlung
  • Verlieren Sie Ihre eigene Grenzen nicht aus den Augen

Umgang mit suizidgefährdeten Personen
Menschen mit Depressionen empfinden einen sehr hohen Leidensdruck. Dazu kommt, dass ihnen die Situation womöglich ausweglos erscheint. In manchen kann das Suizidgedanken wecken, die mitunter auch zu entsprechenden Impulsen führen. Depressionen sind der grösste Risikofaktor für die jährlich mehr als 9000 Suizide und schätzungsweise etwas 200'000 Suizidversuche in Deutschland. Machen Sie sich Sorgen, dass eine Person in Ihrem Umfeld suizidgefährdet ist, erfordert das dringend eine rasche ärztliche Abklärung. Übernehmen Sie während einer akuten Krise unbedingt die Verantwortung für den Erkrankten. Begleiten Sie ihn zum Arzt oder in die Klinik. Nachts kann die örtliche psychiatrische Notfallambulanz oder der ärztliche Notdienst Hilfe bieten. Ist eine Person unmittelbar suizidgefährdet und nicht gesprächsbereit, sollten Sie den Notarzt rufen. Bleiben Sie bei ihr, bis der Krankenwagen kommt. 

Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 07/2020

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