Dein neuer Lifestyle
IKAMED, die Schule, die Spass macht.

Kleine Freuden, grosse Wirkung

// Beratung und Selfcoaching

Viele Menschen glauben, vor allem das Erreichen langfristiger Ziele, auf die sie diszipliniert hinarbeiten, mache glücklich: Studienabschluss, Beförderung oder wenn die Waage endlich das Wunschgewicht anzeigt. Studien bestätigen in der Tat, dass solche Selbstbeherrschung zu mehr Lebensglück verhilft. Allerdings birgt diese Denkweise eine Gefahr, argumentieren zwei Psychologinnen in einer aktuellen Veröffentlichung. Denn grosse Ziele anzupeilen, kann es erschweren, die kleinen Freuden des Alltags zu geniessen – obwohl die ebenso wichtig sind. 
Katharina Bernecker von der Universität Zürich und Daniela Becker von der Radboud-Universität in Nijmegen entwickelten einen Fragebogen, der die Genussfähigkeit von Menschen misst. Darunter verstehen die Forscherinnen, wie gut es jemandem allgemein gelingt, seinen unmittelbaren Bedürfnissen zu folgen (etwa: «Ich mache oft, wonach mir gerade ist») und dieses kurzfristige Vergnügen auch auszukosten. Ein Gegenbeispiel für Letzteres wäre: «Ich denke oft an meine Pflichten, selbst wenn ich gerade einen schönen Moment geniesse».
Anschliessend befragten Bernecker und Becker mit diesem und weiteren Instrumenten 515 deutsch- und englischsprachige Probanden. Dabei zeigte sich: Wer sich ohne schlechtes Gewissen um seine Bedürfnisse im Alltag kümmert, bewertet sein aktuelles Befinden und seine Lebenszufriedenheit im Schnitt positiver. 
Berichteten Teilnehmer von starker Selbstdisziplin, ging dies zwar ebenfalls mit grösserem Wohlergehen einher – allerdings in schwächerem Mass. Untersuchungen an insgesamt mehr als 800 Versuchspersonen bestätigten dieses Ergebnis. Zudem hing die Genussfähigkeit damit zusammen, wie gut sich die Probanden in ihrer Freizeit tatsächlich entspannen konnten. 
In einer Psychotherapie könne es hilfreich sein, auf die Balance zwischen kurzfristigem Genuss und langfristigen Zielen hinzuarbeiten, betonten die Autorinnen. Dies gelte vor alle dann, wenn Patienten in schönen Augenblicken immer wieder durch Gedanken an lästige Pflichten beeinträchtigt würden. Mangelnde Genussfähigkeit sei jedoch nicht gleichzusetzen mit Anhedonie. Darunter versteht man den Verlust jeglicher Freude etwa im Rahmen einer Depression oder einer Psychose . «Menschen mit geringer Genussfähigkeit sind durchaus in der Lage, Freude zu empfinden, aber sie werden dabei häufiger von einem schlechten Gewissen geplagt», erklärt Bernecker. 

Auszug aus dem Magazin «Gehirn und Geist» 11/2019

zurück zur Blog Übersicht

               

IKAMED Institute AG
Limmatquai 112 8001 Zürich

E-Mail: info@ikamed.ch
Telefon: +41 (0)44 447 45 15

Bleibe auf dem laufenden!

Der IKAMED Newsletter erscheint regelmässig
und präsentiert jeweils Tipps, interessante
Artikel und Inputs zu aktuellen Themen.